Die Angebote über elektrische Geräte oder auch Leuchten beziehen sich nicht ausschließlich auf das Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern jedes Gerät wird mit der IP Schutzart und Schutzklasse vorgestellt. Nicht jeder Verbraucher weiß genau, was sich eigentlich hinter diesen Bezeichnungen verbirgt. Unterschiedliche Ziffern informieren über bestimmte Eigenschaften der Produkte. Elektrische Geräte und Leuchtquellen dürfen keine Gefahr beinhalten. Die Schutzart und Schutzklasse informieren den Käufer, ob sich die Produkte beispielsweise für den Einbau im Keller oder in Feuchträumen eignen. Ist der Schutz vor Strahlwasser, Feuchtigkeit o.ä. vorhanden? Kann die tolle Leuchte auch als Außenbeleuchtung verwendet werden? Auskunft gibt die Schutzart und Schutzklasse.
Erläuterung der unterschiedlichen IP Schutzarten
Die Klassifizierung sorgt für detaillierte Angaben, ob das Gerät witterungsbeständig ist oder resistent gegen chemische Einflüsse usw. Besteht der Schutz gegen eindringende Fremdkörper, wie ist die Stoß- und Schlagfestigkeit.
Die Abkürzung IP bedeutet International Protection, mit anderen Worten der Schutz vor Eindringen. Nach IP gibt es Kennziffern, die exakt die Klassifizierung der Schutzart präsentieren. Die Kennziffern sind außerdem in der deutschen Norm DIN EN 60529 zu finden, ebenso wie in der internationalen Norm ISO 20653.
Die spezielle IP Schutzart - ein Muss in dieser Branche
Diese Bezeichnung informiert über den Schutz vor Stößen. IK00 beispielsweise bedeutet keinerlei Schutz, während IK01 den Schutz bis zu 0,15 Joule (Schlagenergie) beinhaltet. Die IK-Tabelle umfasst IK00 bis IK10, der Schutz von IK10 wird mit 20,0 Joule gemessen.
Unterschiedliche Schutzklassen
Die Schutzklasse informiert über Sicherheitsmaßnahmen, um zu vermeiden, dass berührbare und leitfähige Teile eines Gerätes oder Leuchte nicht unter Stromspannung stehen. Eine Fehlfunktion darf also zu keiner gefährlichen Spannung führen. Vier Schutzklassen sind bekannt:
Schutzklasse 0 enthält nur die Basisisolierung ohne nennenswerten Schutz.
Schutzklasse I hingegen garantiert, dass die Verbindung der Geräte über einen Schutzleiter mit der Elektroinstallation besteht. Mobile Geräte hingegen sind mit einem dreipoligen Schukostecker mit der Schutzerdung verbunden. Wird das geerdete Gehäuse berührt, fällt die Sicherung oder der FI-Schalter aus
Schutzklasse II garantiert die doppelte und verstärkte Isolierung. Die Berührung des Gehäuses mit einem stromführenden Leiter ist nicht möglich. Meist enthalten die betreffenden Geräte einen zweipoligen Schukostecker.
Schutzklasse III ist für Geräte gedacht, die mit einer Kleinspannung betrieben werden. Die Begrenzung liegt auf 50V Wechselspannung oder 120V Gleichspannung.
Schutzart und Schutzklasse werden häufig verwechselt oder in einen „Topf geworfen.“ Die Schutzart ist der Gehäuseschutz des Gerätes, der über das Eindringen von Fremdkörpern oder Wasser informiert. Die Schutzklasse hingegen weist den Verwender auf die infrage kommenden Maßnahmen hin, da es sich in diesem Bereich um gefährliche Spannungen handelt.
Nachfolgend die Schutzklassen Tabelle
die 1. Kennziffer
0 = bedeutet keinen Schutz,
1 = Schutz ist gegen Berührungen mit der Hand und Fremdkörper bis zu 50 mm Umfang vorhanden.
2 = Schutz gegen Fingerberührungen und Fremdkörper bis zu 12 mm.
3 = Schutz gegen Berührungen von Werkzeug, Draht usw. und Fremdkörper bis zu 2,5 mm.
4 = wie 3, jedoch das Eindringen von Fremdkörpern von 1 mm ist nur gewährleistet.
5 oder 5K gewährt den kompletten Berührungsschutz und den Schutz gegen Staub im Geräteinneren.
6 oder 6K garantieren ebenfalls kompletten Berührungsschutz und Staubdichtigkeit.
die 2. Kennziffer bedeutet:
0 = keinerlei Schutz
Es gibt die Abstufungen 0 bis 9. Der Schutz umfasst Wassertropfen, Spritzwasser, Strahlwasser, Schutz gegen Untertauchen und Hochdruckreinigung.
Wie versteht sich der IP-Code?
Ein Beispiel veranschaulicht die Ziffern: Der IP-Code 65 bedeutet den kompletten Berührungsschutz und Staubdichtigkeit, die zweite Ziffer bestätigt den Schutz gegen starkes Strahlwasser. Die Schutzarten IP00 bis IP69 oder 69K sind gebräuchlich. Die jeweiligen Kennziffern geben Auskunft über den speziellen Schutz, wie in der Tabelle dargestellt.
Der Schutz gegen Berührung und Fremdkörper ist im IP-Code enthalten
Die Klassen 5 und 6 erhalten ein zusätzliches K, welches sich auf die Norm 20653 bezieht. An dieser Stelle wird auf gefährliche Spannungen an berührbaren leitfähigen Teilen hingewiesen.
Typische IP Schutzarten
Welche Schutzart ist beispielsweise für das Bad relevant.
- IP44 schützt vor Spritzwasser, die Geräte können bedenkenlos in Feuchträumen untergebracht werden.
- Schutzart IP65 bedeutet Schutz vor Strahlwasser.
- Die Schutzart IP67 bestätigt den Schutz gegen Tauchwasser, geeignet für Leuchten im Bad oder Küche.
Im Innenbereich ist meist die Schutzart IP20 ausreichend. Im Außenbereich muss mindestens die Schutzart IP44 vorhanden sein.
Welche Schutzarten sind im Bad empfohlen? In der Nähe der Badewanne oder Dusche ist die IP Schutzart 67 optimal. Die Leuchten sind gleichzeitig geschützt gegen Strahlwasser.
Das Bad ist in 4 Zonen unterteilt:
Zone 0 befindet sich innerhalb Reichweite Badewanne oder Dusche, die Schutzart IP67 ist hier richtig.
Zone 1 ist die Fläche über oder neben der Wanne. Hier sollte statt IP44 eine IP65-Leuchtmöglichkeit angeschafft werden.
Zone 2 besteht aus Zone 1 plus einer zusätzlichen Fläche von so ungefähr ½ Meter um die Dusche herum. Mindestens die Schutzart IP44 ist hier anwendbar.
Die Außenzonen sind die Flächen, bis zu denen kein Wasser vordringt. Hier wäre IP20 ausreichend.
Außenbereich
IP23 Leuchten enthalten den Schutz vor Tropfwasser.
IP44 bedeutet Schutz vor Spritzwasser, optimal für die Außenbeleuchtung.
Licht im Garten wünscht sich jeder Gartenbesitzer
IP65 ist für die Beleuchtung im Garten geeignet. Der Schutz vor Strahlwasser ist vorhanden, die Leuchten sind witterungsbeständig.
Beleuchtung Gartenteich optimal für Teichbesitzer
IP67 ist explizit für den Gartenteich einsetzbar mit dem Hinblick auf den Schutz gegen Wasser und Nässe.
IK Schutzart
Diese Schutzart bezieht sich auf die Stoß- und Schlagfestigkeit der Geräte. Die IK-Code Tabelle sorgt für präzise Angaben:
- IK00 keine Stoßfestigkeit vorhanden, die Abstufungen reichen bis IK 10.
Der Grad der Stoßfestigkeit ist in der internationalen Norm IEC 62262 zu finden. Die Widerstandsfähigkeit des Gerätes oder Beleuchtung ist von Wichtigkeit. Die Außenbeleuchtung muss beispielsweise extrem widerstandsfähig und wasserresistent sein, während die Beleuchtung einer überdachten Fläche oder die Innenbeleuchtung in Wohnräumen mit niedrigeren Joule-Zahlen auskommen.
Fazit:
Jeder Verbraucher sollte darüber informiert sein, welche Schutzart und Schutzklasse für den Einsatzzweck geeignet sind. Gerade elektrische Geräte und Leuchten müssen vor dem Kauf genauestens überprüft werden, ob die Schutzart und Schutzklasse ausreichend sind. Die Verwendung in Feuchträumen oder die Außenbeleuchtung erfordern selbstverständlich andere Schutzbestimmungen als die Treppenhausbeleuchtung. Die Buchstaben und Ziffern informieren den Käufer über den besonderen Schutz. Leicht zu merken ist, die 1. Kennziffer der Schutzklasse weist auf den Schutzgrad von Berührungen und Fremdkörpern hin,
die 2. Kennziffer definiert den Schutz gegen Wasser.